FEUERWERK BEIM BERGSILVESTER ALS LUFTFAHRTHINDERNIS

Das war ja eine lustige Geschichte mit dem Feuerwerk zum Jahreswechsel 2015/16 als Luftfahrthindernis. Sogar die TT bezeichnet dies als Groteske.

2015_12_24_TT: Groteske um Bergsilvester

Dass der Flughafen in Innsbruck absolute Priorität genießt, und das vor allem bei der Bürgermeisterin und dem Tourismusverband, ist ja bekannt. Und wenn sich normalerweise ein Luftfahrthindernisse zeigt oder der Flughafen ein solches entdeckt oder etwas als solches definiert, wie den Inndamm aus der Zeit vor der Pistenvorfelderweiterung, oder den Überkopfwegweiser bei der Autobahn, wo man der ASFINAG zeigen wollte, wer hier anschafft, oder auch die möglicherweise zu hoch wachsenden Alleebäume bei der neuen Trasse der Kranebitter Allee, dann kommt unerbittlich eine Beseitigung dieser Hindernisse.

Üblicherweise.

Trifft‘s die eigenen Interessen von Stadt und Tourismus, dann sind Luftfahrthindernisse nicht mehr unbedingt Luftfahrthindernisse. Dann hilft ein Gutachten des BMVIT – in den Weihnachtsfeiertagen erstellt (!) – aus dem Schlamassel. Und der Flughafen wird am 31.12. ab 19 Uhr gesperrt. Sogar ein Bescheid wird ratzfatz erlassen.

Normalerweise gibt’s am Flughafen überhaupt keine Einschränkung der Nutzung, weil es könnte ja immer ein Flugzeug in Not im Flugraum um und über Innsbruck sein und landen müssen – im Interesse der Sicherheit. Auch die Probeläufe in der Nacht unterliegen keinerlei Einschränkung und dienen ausschließlich der Sicherheit. Sicherheit als Totschlagargument für alle Interessen des Flughafens.

Aber wenn‘s politisch sein muss, dann ist die Sicherheitsargumentation plötzlich nicht mehr so relevant. Dann zählen die anderen städtischen Interessen mehr. Sind ja auch keine Interessen der Anrainer.

Ein besonderes Schmankerl ist natürlich die Erklärung, dass dieses Problem aus der Novelle 2013 des Luftfahrtgesetzes resultiert. So quasi also ganz neu und überraschend. Unklar, wieso beim Bergsilvester 2013/14 und 2014/15 keine diesbezüglichen Probleme aufgetaucht sind, bei dem diesjährigen Jahreswechsel aber alle – von Polizei bis Stadtmarketing – überrascht tun und im letzten Moment eine Lösung präsentieren.